Bockwindmühle Paretz

Im Jahre 1375 wurde erstmals eine Mühle in Paretz im Jahrbuch Kaiser Karls des IV. erwähnt. Im Zuge der Umgestaltung des Ortes Paretz durch König Friedrich-Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen kam die Mühle auf den jetzigen Standort. 1893 brannte diese ab. Im gleichen Jahr ließ der Müller Otto Grünefeld die Mühle von Etzin abbrechen und in Paretz wieder aufbauen. 1924 rüstete man die Mühle mit einem Elektromotor nach. Noch 1943 wurde unter anderem der Film "Die Zaubergeige" gedreht. Auch in den vierziger Jahren baute der letzte Mühlenpächter Fräsdorf eine 3 m hohe funktionstüchtige Bockwindmühle. Diese Mühle steht jetzt in Langerwisch bei Potsdam neben einer Paltrockmühle. Bis 1948 drehten sich die Fügel der großen Paretzer Mühle. Eine starke Windböhe setze dem ein Ende. Von da an wurde der Mühlenbetrieb noch 10 Jahre mit Elektromotor aufrechterhalten. Dann setzte die Zeit des Verfalls ein. 1978 begann der Schlossergeselle Schwetzke aus Teltow die Ruine wieder aufzubauen. Zuerst wurde das Chaos beseitigt, dann der Dachstuhl und das Dach völlig erneuert. Es folgten einige Jahre der Eigeninitiative, die mit Sammeln von Bauholz verbunden waren.
Unter Mithilfe von Mühlenbauer Zecher und Freunden wurden in 5 Jahren unter Ausnutzung einiger Urlaubswochen die Außenhaut erneuert, konstruktive Arbeiten durchgeführt, der Stert und die Knaggen erneuert, neue Fenster eingebaut und der massive Unterbau überholt. 1990 wurden wieder neue Flügel gebaut und angebracht.

Was ist im Laufe der Jahre entstanden ?
· ein geordnetes, romantisches Chaos
· ein wiederaufgebautes Mühlengebäude mit der�
��Bärenhöhle, alte Küche, Saloon, ��Mehlboden,
��Steinboden und Kuckucksnest
· ein Märchenland mit Kutsche, Bärenhöhle, Baumhaus,
��Eisenbahnwaggon und andere ��fliegende Gebäude
· Sammlungen verschiedener Art,
���zum Beispiel alte Lesebücher
· Sagenbücher, Märchenbücher und Geschichtenbücher
· Waschgeräte, Emaillesammlung, Kaffeekannensammlung, historische Küchengeräte, ��Bollerwagensammlung, landwirtschaftliche Geräte und eine Sammlung von Alltäglichem ��und Propagandamaterial der alten DDR.
Leider kann zur Zeit nur ein Teil davon gezeigt werden. Der Rest muss noch aufgearbeitet, erschlossen und sichtbar gemacht werden. Es fehlt an Zeit, Regalen, Dächern und Mithilfe.

Welche Nutzung findet zur Zeit statt?
- Öffnung bei Anwesenheit für Besucher mit und ohne Anmeldung
��(bisher kamen Besucher aus ca. 20 Ländern�
��fast aller Kontinente)
- künstlerische Workshops an Wochenenden
��ca. zweimalig im Jahr
- Lesungen von Geschichte, Geschichten, Sagen und Märchen�
- Mühlenfest am Pfingstmontag
- Silvesterfeier (nur für Nichtraucher)
- Rastplatz für Radwanderer, Treff für Pfadfinder
- Ort für gemütliche Rentner-, Familien- und Geburtstagsfeiern
- Backen nach alter Art im kleinen Steinbackofen
Bisher wurde einfaches, primitives Leben kultiviert (wie auf Berghütten). Jetzt finden Vorbereitungen statt, den Komfort durch WC, Dusche und Zentralheizung (alles in der Mühle) zu erhöhen.
Die Texte wurden uns freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von:
Willi Schwetzke
Bockwindmühle Paretz | An der Mühle 6 |�14699 Ketzin-Paretz
weitere Infos unter http://www.muehle-paretz.de